Zwischen 30 und 40 Prozent des Autoverkehrs in deutschen Stadtzentren entfällt laut ADAC auf die Suche nach einem freien Parkplatz. Gesucht wird durchschnittlich zehn Minuten, in denen fast fünf Kilometer gefahren werden. Das kostet nicht nur die Autofahrenden viel Zeit, Sprit und Nerven. Auch die Anwohner*innen und andere Verkehrsteilnehmer*innen leiden an Abgasen und Lärm durch den Parksuchverkehr.
Insgesamt verbringen Deutsche pro Jahr 41 Stunden mit der Suche nach einem Parkplatz. Zu diesem Ergebnis kommt der Verkehrdatenspezialist INRIX. Kostenpunkt der verschwendeten Ressourcen: Kraftstoff, Zeit und Abgasbelastung summieren sich auf mehr als 40 Milliarden Euro jährlich. Pro Fahrer*in sind es knapp 900 Euro.
Dass man mit dem Auto am schnellsten zum Ziel kommt, ist als Argument bei Autofans beliebt. Zumindest in deutschen Großstädten ist es allerdings falsch. Dort führen zwischen 40 und 50 Prozent der Autofahrten über eine Strecke von weniger als fünf Kilometern. In diesem Entfernungsbereich ist das Fahrrad laut Umweltbundesamt das schnellste Verkehrsmittel. Auch mit Bus und Bahn ist man im Schnitt nur wenige Minuten länger unterwegs – kann die Zeit aber anders als hinterm Steuer sinnvoll nutzen.
Es gibt viele Ideen, wie sich der Parksuchverkehr reduzieren lässt. So kann zum Beispiel Carsharing laut Umweltbundesamt vier bis vierzehn Fahrzeuge ersetzen. Mit Mobilitätsstationen oder „Park and Ride“ am Stadtrand lassen sich die Autos zumindest aus den Innenstädten heraushalten. Die einfachste und nachhaltigste Lösung: Statt mit dem Auto mit den vielen menschen- und klimafreundlichen Alternativen unterwegs sein.
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